Junge Talente rocken die Bühne
26 jugendliche Spieler*innen und Musiker*innen, zwei Bühnen, zwei Uraufführungen! Die letzte Woche stand ganz im Zeichen junger Talente.
26 jugendliche Spieler*innen und Musiker*innen, zwei Bühnen, zwei Uraufführungen! Die letzte Woche stand für das Next Liberty ganz im Zeichen junger Talente:
Die beiden Premieren von NACHTSCHATTENGEWÄCHSE - Jugendstück in Kooperation mit dem Theater am Ortweinplatz und Sieger beim Retzhofer Dramapreis 2021 in der Kategorie „Für junges Publikum“ - und der Musiktheater-Revue THE BIG BAND THEORY in Kooperation mit dem JugendJazzOrchester Steiermark und der KUG Kunstuniversität Graz sind äußert erfolgreich über die Bühne gegangen – Presse wie Publikum waren begeistert von den jungen Spieler*innen und Musiker*innen.
Pressestimmen zu THE BIG BAND THEORY:
Die Big Band, das Wunderding. „The Big Band Theory" begeistert mit einem Versuch über die Musik.
„Es beginnt leise. Er klimpert an der Bassgitarre, sie ist auf der Suche: nach Menschen, nach Musik, nach Gemeinschaft. Artikulation in Wort und Instrumentenklang, das dialogische Miteinander ist in 'The Big Band Theory' rasch gefunden und geht alsbald im großen Auftritt des JugendJazzOrchesters Steiermark auf. Die narrative Klammer dieser Next-Liberty-Produktion schlägt Nora Winkler als Neuling, der zunächst im Klangkörper ein Fremdkörper ist. Wie wird man Teil einer Gruppe? Wo ist mein Platz? Die Schauspielerin und Musikerin übernimmt die Rolle der Fragen-Stellerin und treibt den Metadiskurs über die funktionalen Mechanismen von Gemeinschaften und Musik voran. Während Winkler als Nora mitreißend den dramaturgischen Bogen schlägt und sich mit Kamera oder Superhelden-Kostüm annähert, ist das von Johannes Oppel geleitete Orchester mit Sänger Maurizio Nobili für eine Ode, nicht nur an die Jazz-Musik, verantwortlich: Eine Revue mit Michael Jackson, Frank Sinatra und vielem mehr wird auf die Bühne gebracht, um mit künstlerischer Bravour, ehrlicher Leidenschaft und persönlicher Note musikalische Antworten auf die genannten Fragen zu finden. Der Stücktitel erweist sich nicht als billige Bezugnahme auf die Sitcom, sondern als akkurate Beschreibung: Die Theorie darüber, wie eine (Big) Band funktioniert, was Hören und Handeln, vor allem aber was gemeinsames Musizieren bedeutet, zieht sich als Grundthema durch das Stück, das lehrt, ohne belehrend zu sein. Am Ende der Premiere brodelte es im Next Liberty so aufgekratzt war die Stimmung nach 90 intensiven, herzerwärmenden und von Georg Schütky lebendig inszenierten Minuten.“ (Kleine Zeitung)
Lebensfreude im Musik-Kollektiv. Eine swingende Premiere von "The Big Band Theory" im Grazer Next Liberty
„Eine geballte Ladung Lebensfreude steht im Next Liberty auf dem Spielplan: Regisseur Georg Schütky macht mit dem JugendJazzOrchester unter Hannes Oppel, Schauspielerin Nora Winkler, Sänger Maurizio Nobili und vielen Ohrwürmern in "The Big Band Theory" unbändige Lust auf Musik. Nora erträumt sich eine Big Band, doch was ist eigentlich ihr Platz darin? Wie wird man Teil dieses Kollektivs? Inwieweit muss man sich anpassen oder sich abgrenzen? Und was bedeutet Musik eigentlich für die Bandmitglieder? Diese und noch viele Fragen mehr beantworten Nora Winkler und die 21 jungen Musiker des JJOST, die hier nicht nur an den Instrumenten ganz erstaunliche Talentproben abgeben, sondern auch darstellerisch glänzen. Ob in einer gruseligen Michael-Jackson-Sequenz oder im großstädtischen Klassiker "New York, New York". Zusammengehalten wird dieser quirlige Haufen von Bandleader Hannes Oppel und Regisseur Georg Schütky, der den wunderbaren Swing-Nummern einen dramaturgischen Rahmen verpasst. Er erzählt damit eine Geschichte, die nicht nur dem jungen Publikum etwas zu sagen hat. Was aber wirklich alle vom Hocker reißt, ist diese außergewöhnliche Big Band, die sich am Ende noch einmal so richtig austoben darf. Wer nach dieser Vorstellung nicht den Wunsch verspürt, sofort ein Instrument zu lernen, der hat wirklich keinen Funken Rhythmus im Blut.“ (Kronen Zeitung)
Pressestimmen zu NACHTSCHATTENGEWÄCHSE:
Die Jugend in der Schwerelosigkeit. Gewinner des Retzhofer Dramapreises: "nachtschattengewächse" am TaO! Graz
"Beim Retzhofer Dramapreis 2021 wurde erstmals auch ein Preis in der Kategorie 'Für junges Publikum' verliehen. Als Gewinner setzte sich Johannes Hoffmann mit 'nachtschattengewächse' durch. Das Stück wurde nun im Theater am Ortweinplatz als Koproduktion mit dem Next Liberty uraufgeführt. Zu sehen bis 10. Juni.
Die Regeln sind sehr streng in der Erziehungsanstalt für Jugendliche, die Hoffmann beschreibt: Sich an eine verspielte Kindheit zu erinnern ist verpönt. Lernen, trainieren, schlafen alles ist ausgerichtet auf eine Zukunft, in der die Lebewesen, die zu Disziplin und Leistung erzogen werden, einfach nur "funktionieren" sollen. Doch langsam kocht im Zuseher und in den Figuren im Zentrum des Stücks eine Frage hoch: Wer gibt eigentlich die Regeln vor? Denn Erwachsene scheint es in dieser Welt nicht zu geben. Als plötzlich ein Neuer auftaucht, beginnt die Realität des Anstalt-Alltags zu bröckeln und die titelgebenden ‚nachtschattengewächse‘ sehen zarte Strahlen von Freiheit und Selbstbestimmung am Horizont. Beinahe schwerelos lässt Hoffmann seine Figuren durch einen Nebel aus Erinnerungen und Träumen, aus Fremd- und Selbstbestimmung schweben und bringt das Zwischen-den-WeltenStehen des Jugendalters poetisch auf den Punkt. Manfred Weissensteiner inszeniert das Stück als eine Abfolge von wunderbar choreografierten Momentaufnahmen und hat dafür mit Hannah Höfler, Nils Kabon, Timon Koiner, Michaela Neuhold und Felix Schwarz das perfekte junge Ensemble gefunden. Sehenswert!“ (Kronen Zeitung)
Keine Bio-Anpflanzung. Eine Menschwerdung nach Maß macht keinen Spaß.
„Johannes Hoffmanns Entwicklungsdrama ‚nachtschattengewächse‘, das 2021 den Retzhofer Dramapreis für junges Publikum erhielt, spielt als ‚Metapher für das Erwachsenwerden nach Maß‘ in einem abgeschotteten, von Robert Lepenik musikalisch besprenkelten Irgendwo. Das weckt Assoziationen zu einem Gewächshaus, in dem selbst auferlegte strenge Aufzucht und Hierarchie unter Jugendlichen à la William Goldings "Herr der Fliegen" herrschen. Bravourös meistern der zunächst anbiedernde Moritz, Felix Schwarz, und die empathielose Kommandantin Joanna, Hannah Höfler, neben den beeindruckenden Nils Kabon, Michaela Neuhold und Timon Koiner unter der Regie von Manfred Weissensteiner den Sprung vom Spielplatz und den multifunktionalen Spiegelfolien-Rutschen (Bühne, Ausstattung: Andrea Meschik) auf die Startbahn ins ernste Erwachsenenleben. Brächte nicht ein Sprössling Bio-Dünger wildwüchsiger -- Leben, Lust und Freiheitsliebe – in die Zuchtanstalt, wären die Folgen fatal in dem von Internats- bis zu Sci-Fi-Anklängen reichenden Werk. Zieht sich das in Kooperation von TaO! und Next Liberty umgesetzte Kammerspiel streckenweise zwar so wie die Pubertät, beflügeln doch Ideen und Ansätze.“ (Kleine Zeitung)