Tosender Premierenapplaus und beste Kritiken
Lesen Sie selbst: Presse wie Publikum zeigten sich begeistert von unserer Premiere von DON QUIJOTE vergangenen Samstag.
Ein Ritter und seine Fantasie
Don Quijote und sein Knappe Sancho Panza gehen im Grazer Next Liberty auf abenteuerliche Reisen: Mit Martin Brachvogel in der Titelrolle, einem starken Ensemble und einer kurzweiligen Inszenierung von Daniel Doujenis gelingt der spanische Klassiker. Eine Empfehlung - nicht nur für Kinder ab 11 Jahren.
„Davon lebt die Kunst, davon lebt das Next Liberty und davon lebt auch Don Quijote: von der Fantasie. Sie treibt den Kleinadeligen aus der spanischen Mancha (Martin Brachvogel, der am Haus gastiert) auf Reisen. Mit Sancho Panza (Helmut Pucher) reitet er durch Steppen, kämpft gegen eine Schafsherde und gegen Windmühlen, lässt sich zum Ritter schlagen und befreit seine Geliebte. Von der Handlung her bleibt die Bühnenfassung von Bernhard Studlar recht nahe an Cervates Klassiker. Daniel Doujenis findet als Regisseur eine rasche Geschwindigkeit, es geht Schlag auf Schlag, Witz auf Witz. Effektvoll und detailreich ausgeschmückt spielt sich ein tolles Ensemble über die vielseitige Bühne von Vibeke Andersen. Da glitzert der Sternenhimmel, da hören sich die BeatboxSoundeffekte jedes mal wieder überraschend echt an. Überhaupt hat jeder seinen eigenen Auftritt - der Wirt (Martin Niederbrunner) und seine Tochter (Simone Leski), der Barbier (Lisa Rothhardt), der Narr (Yvonne Klamant) und Don Quijotes Neffe (Christoph Steiner) sind keine Nebenrollen, sondern dem Ritter und seinem Knappen ebenbürtig. So vergehen zwei Stunden auch für Kinder ab 11 Jahren wie im Flug. "In welcher Zeit leben wir eigentlich?", heißt es immer wieder. Selfies und Windräder stehen ganz selbstverständlich neben Ritterrüstung und Schwert. Die Antwort bleibt aus, und sie ist auch egal, denn die Fantasie kennt weder Ort noch Zeit.“
(Kronen Zeitung)
Beflügelnde Ritterspiele.
Der traurige Abenteurer von der Mancha appelliert an die Fantasie und lädt zum Schmunzeln ein.
„Wirkt Vibeke Andersens ansteigende Halbarena-Bühne im Grazer Jugendtheater zunächst unscheinbar, überrascht der nüchterne Schauplatz im Zusammenspiel mit Roland Renners Video. Steppengegend mit Windmühlen, Waldhügel oder Schafe im 16:9-Kinoformat erzeugen stimmige Atmosphäre. Wenn dann noch die Umrisse in den bewegten Bildern nachgezeichnet sind, entstehen bilderbuchreife Kunstwerke. Eine gestalterische Meisterleistung, in die die Abenteuer des Don Quijote nach Miguel de Cervantes1 Weltklassiker eingebettet sind. Die mit Aktualitätsbezug auf Windkraft und romanbedingten regionalen Tourismus jugendgerechte Bearbeitung von Bernhard Studlar kommt im Next Liberty mit sieben Darstellenden, wenigen Requisiten und spanischen Klängen von Reinhold Kogler aus. Dafür überraschen originelle Kniffe in der Inszenierung von Daniel Doujenis. Auch wenn nicht einmal Steckenpferd oder wenigstens Eselsohr real zu sehen sind, blüht die Vorstellungskraft im Kopf. Dass das Ensemble selbst für die Geräuschkulisse sorgt, ist zauberhaft. Neben Wortspielen wie "Don Schalotte" lässt vor allem ein Trio immer wieder schmunzeln: Yvonne Klamant gibt eine herzhaft stimmgewaltige Bäurin; als versnobter Neffe von Don Quijote amüsiert Christoph Steiner, und Martin Niederbrunner darf mal wieder den Bühnennarren spielen, ob als gefräßiger Pfaffe oder Wirt in Unterwäsche. Helmut Pucher liegt der bodenständige Knappe Sancho Panza blendend; Simone Leski kommt hübsch kess über die Rampe neben der weinerlichen "Haushälterin" Lisa Rothhardt. Der im ernsten wie im schelmischen Fach bestens bewanderte Martin Brachvogel ist vor allem als Ritter von der traurigen Gestalt angelegt. Arbeitet die solide Inszenierung mit einer Mischung aus "Fiktion, Illusion, Depression" und Slapstick, hätte dem Protagonisten schrägerer Wahnwitz nicht geschadet bei den Ruhmestaten gegen alle Vernunft.“
(Kleine Zeitung)